Sehr nasser, milder März

Die Durchschnittstemperatur lag bei 6,2°C, das sind 1,5 K über dem Mittelwert von 1971 bis 2000. Die höchste Temperatur wurde am 22.03. mit 19,9°C erreicht.
(Das konnte der vorherige Februar aber noch um 1,0 K toppen mit 20,9°C am 27.02.2019. Die positive Temperaturabweichung war im Februar auch höher als im März).
Bedingt durch klare Nächte wurden aber immerhin noch 11 Frosttage registriert, aber es trat nur noch leichter Frost bis -3,4°C am 19.03. auf, da auch die Schneedecke fehlte.
Nur an einem einzigen Tag wurde eine Schneedecke von maximal 4 cm beobachtet (am Morgen des 11.03. nach Orkantief ECKARD).

Rekordverdächtig war die Niederschlagsmenge im letzten März. Es fielen 128 l/m² Niederschlag. Das entspricht 183% des Mittelwertes von 1971 bis 2000
und ist Platz 5 seit Beginn der Messungen im Jahr 1906. (Den Rekord hält mit Abstand der März 2008 mit 197! l/m²). Bis zum 17.03. fielen 124 l/m².
Danach war der Monat nahezu trocken, weil sich hoher Luftdruck durchsetzte und die Großwetterlage sich umstellte.
Die nasseste Periode setzte mit Orkantief ECKARD am 10.03 ein. Bis zum 15.03. fielen dann 76 l/m². Der höchste Tagesniederschlag wurde am 13.03. mit 18,8 l/m² gemessen.

Die erste Monatshälfte war nicht nur extrem nass, sondern auch sehr stürmisch. Ein Sturmtief folgte dem nächsten, manchmal im 24 Stunden-Rhythmus,
weil wir genau im Einflussbereich des Jetstreams lagen. Der Höhepunkt wurde mit Randtief ECKARD erreicht, das sich über Deutschland zum Orkantief entwickelte.
Die höchste Windgeschwindigkeit in NRW betrug dabei 122 km/h, im Eifelbereich bis etwa 110 km/h.
Zahlreiche Bäume wurden entwurzelt und behinderten den Bahn- und Straßenverkehr stark. Am 10.03. wurde der Bahnverkehr in NRW eingestellt.
Auch im Wald südlich der Gemünder Wetterstation stürzten einige Bäume, darunter große Eichen, um.
An der geschützten Lage der Wetterstation wurden aber nur maximal 37 km/h als stärkste Böe am 10.03. gemessen.
Sehr ungewöhnlich war auch die sehr hohe Anzahl der (Graupel-)Gewitter in der Zeit vom 10.03. bis 17.03.
In der Nacht nach ECKARD traten in Gemünd mehrere Schnee-/Graupelgewitter in der labilen Kaltluft auf (4 cm Schnee am Morgen).
In der Woche wurden vielerorts 8 bis 10 Gewitter beobachtet, oft mehrere an einem Tag. Es war eine sehr unruhige Zeit.
Am 13.03. brachte eines der Gewitter in Roetgen gegen 16:30 Uhr sogar einen Tornado der Stärke F2 zustande, der 40 Häuser zum Teil schwer beschädigte
und 10 davon unbewohnbar machte. Die Zugbahn lässt sich über 15 km bis nach Woffelsbach am Rursee verfolgen. Das Medieninteresse war entsprechend groß.

Im März wurden 79 Sonnenstunden an der Wetterstation aufgezeichnet, größtenteils in der zweiten Monatshälfte. Das entspricht 72% des Mittelwertes.
Am längsten schien die Sonne am 29.03. mit 9 Stunden.

Die erste Hälfte des Monats war von Tiefdruck geprägt. Das Minimum wurde am 07.03. mit 987,3 hPa erreicht.
Ab dem 18.03. dominierte hoher Luftdruck das Wettergeschehen mit einem Maximum von 1035,4 hPa am 28. März.