Der Februar war in Gemünd extrem mild, extrem nass und sehr stürmisch.

Die Durchschnittstemperatur lag bei 5,3°C, das sind 3,8 K über dem Mittelwert von 1971 bis 2000 und es war der drittwärmste Februar seit 1971.
Die höchste Temperatur wurde am 16.02. mit 15,4°C gemessen. Das ist der dritthöchste Wert seit 1971 (1990 wurden sogar 20,0 Grad erreicht!).
Insgesamt wurde an 11 Tagen die 10 Grad Marke überschritten. Entsprechend niedrig ist die Anzahl der Frosttage, von denen im letzten Monat nur 6 registriert
wurden mit einem Monatsminimum von lediglich -4,4°C am 07.02. (am Boden -5,0°C).
Eistage gab es im Februar sowie im gesamten meteorologischen Winter 2019/20 keinen einzigen. Im letzten Winter waren es immerhin 8 Eistage (Tmax < 0°C).

Ein weiteres Highlight des Februars war die Niederschlagsmenge von 158 l/m². Das entspricht 247% der normalen Menge.
Es war der drittnasseste Februar seit 1905 in Gemünd.
Andauernde West- und Südwestwetterlagen mit zahlreichen Sturmtiefs brachten diese Niederschlagsmenge gleichmäßig über den Monat verteilt,
sodass es nicht zu größeren Hochwassern kam. An 6 Tagen lagen die Niederschlagsmengen über 10 l/m² mit einem Tagesmaximum von 16,6 l/m² am 4. Februar.
An nur 3 Tagen blieb es trocken. Die Talsperren der Region sind mittlerweile gut gefüllt, sodass die Abgabemengen schon erhöht werden mussten,
um ausreichend Hochwasserschutz zu gewährleisten.
Eine Schneedecke wurde an nur 3 Tagen im Februar beobachtet, das waren gleichzeitig auch die einzigen Tage des ganzen Winters mit einer Schneedecke.
Nach einem Kaltlufteinbruch aus Nordwest wurde es am 26.02. morgens bei 1 cm Schneedecke kurzzeitig weiß. Am 27.02. sorgte dann das kleine Schneetief
BIANCA für chaotische Verhältnisse und Unfälle nachmittags im Berufsverkehr. In Gemünd wurde am Abend eine maximale Schneedecke vom 7 cm gemessen.
Auf den Höhen waren die Schneehöhen deutlich größer, da dort die Temperaturen im Gegensatz zu Gemünd leicht unter 0 Grad lagen.
So wurden im Hohen Venn um die 30 cm gemessen, am Weißen Stein waren es am 27.02. abends sogar 41 cm! Am 28. 02. setzte jedoch wieder massives Tauwetter ein,
sodass der Schnee sich schnell wieder verflüssigte.

Ungewöhnlich war auch die Anzahl der Stürme, die nach Orkan SABINE regelmäßig ausgerechnet an den Wochenenden auftraten.
Ursache war unter anderem der Jetstream mit sehr hohen Windgeschwindigkeiten in 9 km Höhe, der zeitweise genau über unserer Region lag und die Sturmtiefs nach Deutschland lenkte.
Insgesamt waren es 4 Wochenenden mit Orkantiefs, deren Serie mit Orkan SABINE am 09.02. startete. Drei Tage lang lagen wir im Sturmfeld des stärksten Orkans seit Jahren.
In Aachen-Orsbach wurden maximal 112 km/h registriert. Die Schulen in vielen Städten des Rheinlandes blieben am 10.02. aus Sicherheitsgründen geschlossen.
Am 16.02. folgte VICTORIA, der nur einen Tag andauerte, aber der Wind war deutlich böiger und nicht so konstant stark wie bei SABINE.
VICTORIA brachte in Kall-Sistig eine Böe von 104 km/h und auch in Gemünd wurde mit 47 km/h die stärkste Windböe des Februars an der Wetterstation gemessen.
Der dritte Sturm war YULIA am Karnavalssonntag. Hier wurden in Nörvenich 104 km/h und in Schöneseiffen 93 km/h gemessen.
Zahlreiche Karnevalsumzüge im Rheinland und der Eifel wurden vorsorglich abgesagt.
Schließlich sorgte am 29.02. Orkan CHARLOTTE über der Nordsee mit seiner Kaltfront nachmittags für Unruhe. Kurzzeitig zogen Starkregen und Hagel
mit schweren Sturmböen von 109 km/h am Flughafen Düsseldorf, 97 km/h in Nörvenich und 90 km/h in Aachen-Orsbach durch.
Danach beruhigte sich die Lage jedoch schnell wieder.

Der Luftdruck war im Februar im Mittel ausgeglichen bei 1013,1 hPa. Das Maximum wurde am 05.02. mit 1036,3 hPa erreicht, das Minimum lag am 29.02. bei 988,3 hPa.

Auch die Sonne kam im Februar wieder über den Horizont an der Hanglage der Wetterstation. Insgesamt wurden 34 Stunden registriert.

So bleibt uns ein sehr turbulenter Februar 2020 wahrscheinlich noch länger in Erinnerung.