Extrem milder und nasser Januar

Der Januar 2018 war in Gemünd viel zu warm und auch viel zu nass.

Die Mitteltemperatur lag bei 4,6°C, das sind 3,1 K über dem Durchschnittswert eines Januars in Gemünd (Jahre 1971-2000).
Die höchste Temperatur wurde am 24.01. mit 11,5°C gemessen. An drei Tagen lag das Temperaturmaximum über 10 Grad. Frost hatten wir so gut wie gar nicht.
Nur an 4 Tagen wurden Temperaturen minimal unter 0 Grad registriert. Die Tiefsttemperatur des Monats wurde am 15.01. mit nur -0,7°C erreicht (am Boden -2,2°C).
An 4 Tagen wurde es in Gemünd weiß mit einer geringen Schneedecke. Das Kuriose war, dass das bei frostfreiem Wetter geschah,
nur am Boden traten Werte ganz leicht unter Null Grad auf. So konnte sich der Schnee auch nicht lange halten.
Die höchste Schneedecke von 8 cm wurde am 17.01. nach einem käftigen Wintergewitter gemessen.
Über Nacht und am folgenden Tag ist der gesamte Schnee aber wieder abgetaut.
Welche Rolle der Höhenunterschied bei der Schneedecke spielte, konnte man am 20.01. auf engstem Raum bestaunen.
Während in Gemünd auf 330 m ü. NN bei leichtem Tauwetter 2 cm Schnee lagen, waren es im nur 1 km entfernten,
aber 510 m ü. NN hoch gelegenen Wolfgarten im Kermeter etwa 10 cm mit einer traumhaften Winterlandschaft.

Der Januar war dazu noch extrem regnerisch. Es fielen 131 l/m² Niederschlag, was 177% der normalen Menge eines Januars in Gemünd entspricht (Jahre 1971 bis 2000).
Besonders der Monatsanfang und die Monatsmitte waren sehr nass. In den ersten 5 Tagen fielen fast 60 Liter Niederschlag.
Zu größerem Hochwasser kam es glücklicherweise nicht. Die höchste Tagesmenge wurde bei Orkantief "Burglind" mit 29,6 l/m² am 03.01. registriert.
Beim Durchzug der Kaltfront morgens um 5:30 Uhr fielen allein 15 l/m². Draußen herrschte ein extremer Lärmpegel vom Rauschen des Sturmes und des Starkregens.
Eine etwa 20 Meter hohe Fichte und ebenso hohe Eiche 30 Meter hinter dem Haus brachen über dem Erdboden ab und stürzten auf die Garagen der Nachbarn.
Nach etwa 15 Minuten war es wieder ruhig. Von 9:30 bis 10:00 Uhr zog dazu noch ein schweres Graupelgewitter mit Sturm über Gemünd hinweg.
Hagel und Graupel machten die Landschaft für kurze Zeit weiß und die Straßen rutschig mit Matsch. Eine halbe Stunde lang blitzte und donnerte es immer wieder.
Nach diesen beiden Unwettern innerhalb von 4 Stunden kam es zu Feuerwehreinsätzen in Gemünd wegen umgestürzter Bäume.

Orkantief "Friederike" am 18.01. hat uns dagegen nur gestreift.
Bei beiden Sturmereignissen wurden am relativ windgeschützen Standort der Wetterstation 37 km/h als Windspitze gemessen.

So war das Wetter im ersten Monat des Jahres 2018 keinesfalls langweilig, nur fehlte der richtige Winter und noch mehr der Sonnenschein.
Es war wohl einer der trübsten Januarmonate in Deutschland seit vielen Jahren.

Der Februar will es möglicherweise winterlicher angehen. Heute gab es bereits Schneeschauer in Gemünd und aktuell liegt die Temperatur bei -0,2°C.
Für nächste Woche sind hoher Luftdruck und Dauerfrost vorhergesagt.